Der Friedhof
Der neue Friedhof wurde 1817 (AI) angelegt; Vergrößerungen erfolgten 1849(AII), 1864/1878 (B) und 1962 (C). Die Aufbahrungshalle wurde 1977 unter Pfarrer Anton Lambauer nach Plänen von Karl Lebwohl erbaut. Das im östlichen Bereich (A I) errichtete „Friedhofskreuz" mit einem Eichenholz-Corpus (2000 restauriert) und die davor postierte Skulptur der Mater dolorosa aus Sandstein schuf 1878 Jakob Gschiel. Der St.-Leonhard-Friedhof war seit der Eröffnung eine gesuchte Begräbnisstätte bedeutender österreichischer Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kunst. Davon zeugen u. a. die Grabdenkmäler für Feldzeugmeister Ludwig von Benedek (1804-1881), k. k. Vize-Admiral Wilhelm von Tegetthoff (1827-1871), Moritz Ritter von Franck (1814-1895, Schöpfer des Grazer Stadtparks), August Musger (1868-1929, Erfinder der Zeitlupe), Richard Krafft-Ebing (1840-1907, Professor für Psychiatrie), Jakob Lorber (1800-1864, theosophischer Schriftsteller), Viktor Geramb (1884-1958, Begründer des steirischen Volkskundemuseums), für die Dichter Robert Hamerling (1830-1889) und Bruno Ertler (1889-1927), für den Komponisten des „Dachsteinliedes" Ludwig Carl Seydler (1810-1888), für die Bildhauer Gustinus Ambrosi (1893-1975), Wilhelm Gösser (1881-1966), Fritz Hartlauer (1919-1988) sowie für die Maler Adolf Brunnlechner (1863-1960), Emil Edmund (1889-1953) und Rene (1922-1988) Gerstenberger, Reno Ernst Jungel (1893-1982), Viktor Mytteis (1874-1936), Daniel Pauluzzi (1866-1956), Leo Scheu (1886-1958), Oscar Stolberg (1882-1967) und Rudolf Szyszkowitz (1905-1976). Durch die spätklassizistischen Grabmäler der Biedermeierzeit (Viktoria Edle von Hellin, + 1834; Auguste Reichsgräfin von Herberstein, +1845) sowie die in Stilformen der Neogotik und Neorenaissance errichteten Stelen-und Wandgräber, die zum Teil eine bemerkenswerte bildhauerische Ausstattung besitzen, erhält der Friedhof sein charakteristisches Aussehen und seine kunstgeschichtliche Bedeutung. Skulpturen- bzw. Reliefschmuck von Hans Brandstetter zeigen die Grabdenkmäler für Robert Hamerling (1902), Carl Bielohlawek (1901), Familie Rokitansky (1899), Hilde Jentsch (1891), Karl Freiherr von Savenau.