Der Kirchhof
Bereits 1468 wird von einem um die Kirche angelegten Friedhof, der 1659 vergrößert wurde, berichtet. Im Bereich der Begräbnisstätte befand sich ehemals eine 1625 erbaute Michaelskapelle mit einem 1639 errichteten Altar sowie eine 1716 genannte, an der straßenseitigen Mauer gelegene Johannes-Kapelle (1807 abgetragen). Der Kirchhof hatte wie auch heute eine Ziegelmauer als Einfriedung. Pfarrer Aloysius Borzaga veranlasste 1757 die Errichtung der repräsentativen Toranlage, die aus stilistischen Kriterien Josef Hueber (1715/1716-1787) zuzuschreiben ist. Die auf den Torpfeilern postierten und gleichzeitig entstandenen Sandsteinskulpturen der Apostelfüsten Petrus und Paulus sind dem Grazer Bildhauer Matthias Leitner (+ 1763) zuzuweisen. Mit der Eröffnung des neuen Friedhofs im Jahre 1817 hörten die Beerdigungen im Kirchhofsbereich auf, erst 1871 erfolgte die Planierung dieses Friedhofterrains.
Der um 1750 geschaffene Kruzifixus am Kirchplatz wurde 1767 von Veit Königer restauriert. Vom selben Bildhauer stammt die vor dem Kreuz postierte Sandsteinfigur der Mater dolorosa, gleichfalls eine Stiftung Pfarrer Borzagas, am Sockel bezeichnet und datiert „I(oannes) A(loysius) B (Borzaga) P(arochus) 1763". Der die Brust Marias durchbohrende Degen soll ursprünglich von einem 1809 verwundeten und im „Schulhaus" gesund gepflegten französischen Offizier stammen, der seinen Degen als Dankbarkeit für seine Genesung gegen den ursprünglich hölzernen ausgetauscht hat.
Pfarrhof
Der unmittelbar neben der Kirche gelegene Pfarrhof befand sich bereits im 17. Jahrhundert an dieser Stelle. Bauliche Veränderungen wurden in den Jahren 1695, 1718 und 1756 vorgenommen. Im Jahr 1897 erfolgten nach Plänen des Stadtmaurermeisters Daniel Scheer Umbauarbeiten, wie der Einbau eines Stiegenaufgangs, Zubau einer Achse im Osten und Neufassadierung in klassizistischen Stilformen. Der achtachsige, zweigeschossige Baukörper mit einem Schopfwalmgiebeldach weist im Erdgeschoss mehrere barocke Kreuzgratgewölbe und im Stiegenaufgang einen schmiedeeisernen Gitterflügel (um 1770) auf. Die Fenster der Südwestecke enthalten klassizistische schmiedeeiserne Gitter (um 1800). Eine bemerkenswerte, Marx Schokotnigg zuzuschreibende und um 1715/1720 zu datierende Schnitzfigur des auferstandenen Christus wird im Pfarrhof verwahrt.
Das mit dem Pfarrhof durch einen Zubau verbundene und die Südwestecke des Kirchhofs abschließende zweigeschossige „SeydIer-Haus" (Leonhardplatz 13), das ehemals als Schul- und Mesnerhaus gedient hat, wurde 1661 erbaut, 1750 um ein Geschoss erhöht und um 1870 zu einem Wohnhaus adaptiert. Hier wirkte als Schulmeister Ludwig Carl Seydler (1810-1888), der Komponist des „Dachsteinliedes" (1864). Eine Gedenktafel mit einem Portraitrelief des Tondichters, das der Grazer Bildhauer Hans Brandstetter (1854-1925) 1891 gefertigt hat, befindet sich an der Fassadenfront.
Das südöstlich des Pfarrhofs gelegene Pfarrzentrum (Pfarrheim) wurde unter Pfarrer Franz Fink nach Plänen des Grazer Architekten Eugen Gross unter Einbeziehung des 1897 erbauten Wirtschaftsgebäudes 1990 errichtet. Im Pastoralraum befindet sich ein ikonographisch bemerkenswertes spätbarockes Ölgemälde (um 1760/1770), das Darstellungen des hl. Isidor von Madrid und seiner Ehefrau, der sei. Maria Toribia (mit der Sichel in der Art der sonst häufig als weitere „Bauernpatronin" neben dem hl. Isidor gezeigten hl. Notburga) sowie legendenhafte Ereignisse aus ihren Leben zeigt. Südlich des Pfarrzentrums wurde 1998 ein Bildstock mit den Sandsteinreliefs der Halbfiguren von Christus und von drei Evangelisten aufgestellt; die Reliefs gehörten ursprünglich zu der von Jakob Gschiel geschaffenen bildhauerischen Ausstattung der neogotischen Kanzel (1902).
Das Pfarrzentrum aus der Vogelperspektive zur Orientierung