Einrichtung
Von der ehemaligen Einrichtung aus der Barockzeit und der Neogotik haben sich im Langhaus nur mehr einzelne Ausstattungsobjekte erhalten, während die Taufkapelle(ehemals Marienkapelle) eine einheitliche barocke Ausstattung aufweist.
Langhaus
Aus der Barockzeit stammt das an der südlichen Langhauswand befindliche, signierte und datierte ursprüngliche Altarbild des Marienaltars mit der Darstellung der „ Verkündigung an Maria ", das der Grazer Hofkammermaler Johann Veit Hauckh (1663-1746) im Jahr 1714 gemalt hat. Reste der barocken Ausstattung sind weiters das spätbarocke Gestühl (um 1770) sowie das Epitaph des Generaleinnehmers, Amtsverwalters und Buchhalters Michael Römich von Weissenföls (+ 1689). Von den drei im Eingangsbereich befindlichen Opferstöcken stammt einer mit eisernem Verschluss vermutlich vom Anfang des 16. Jahrhunderts, die beiden anderen aus dem 3. Viertel des 18. Jahrhunderts. Die vierzehn Kreuzwegbilder malte 1844 Karl Dietrich. Die im alten Chorbereich eingelassenen, polychrom gefassten Sandsteinreliefs, „Der hl. Leonhard als Patron der Tiere" und „Der hl. Leonhard als Nothelfer der Gefangenen", gehörten ursprünglich wie die im Emporenjoch aufgestellten skulptierten Figuren der thronenden Maria mit dem Jesuskind und des hl. Leonhard dem 1885-1886 von Jakob Gschiel (1821-1908) verfertigten bildhauerischen Ensemble des neogotischen Hochaltars an.
"Der hl. Leonhard als Patron der Tiere"
Gschiel schnitzte vermutlich auch die Skulpturen der Maria Immaculata und des hl. Josef, die ursprünglich einem der neogotischen Seitenaltäre angehört haben dürften. Den an der Nordwand angebrachten überlebensgroßen Corpus des „Missionskreuzes" schnitzte 1976 der Bildhauer Walter Pisk. Auch die von der Grazer Glasmalereifirma Ferdinand Koller hergestellten Glasfenster sind im Zuge der „Gotisierung" in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und 1910 entstanden: im Chor „Schmerzensmann" / „Hl. Rupert" (1865), der Gründer der Diözese Salzburg, „Hl. Augustinus" / „Hl. Franz von Sales" (1879) sowie im Westfenster Marienikone mit Stifterwappen (1910). Gleichzeitig zu datieren sind die von Konrad Hopferwieser gefertigte Orgel mit neogotischem Gehäuse (1909-1910) und das Gemälde „Die hl. Anna lehrt Maria das Lesen", die sich auf der Westempore befinden.
Taufkapelle (ehemals Marienkapelle)
Die über ovalem Grundriss 1712 erbaute Marienkapelle hat ihre spätbarocke Ausstattung bewahrt. Der Innenraum wird akzentuiert durch die künstlerisch qualitätsvolle, um 1715 entstandene Gewölbestuckatur in Laub- und Bandlwerkornamentik mit Engelsputtenköpfen und Vögeln, die dem Grazer Stuckateur Peter Zaar (seit 1706 in Graz tätig und hier 1726 verstorben) zugeschrieben wird.
Die Freskomalerei im Zentrum der Kuppel (Maria Immaculata als Fürbitterin der Menschen und ihre Verherrlichung durch Heilige, von denen aufgrund ihrer Attribute die Apostelfürsten Petrus und Paulus, Antonius von Padua, Josef, Franziskus und Matthias erkennbar sind) und in den Gewölbefeldem (jeweils ein Evangelist und ein Kirchenvater paarweise auf Wolken thronend: Johannes und Papst Gregor, Matthäus und Ambrosius, Lukas und Hieronymus sowie Markus und Augustinus) sind der Werkstatt des Matthias von Görz(um 1670/1672-1731) zuzuweisen, wurden aber von dem 1877 in Gemona geborenen und in Voitsberg ansässigen Maler Felix Barazutti um 1900 teilweise übermalt. Ursprünglich war auch der Kapelleneingang freskiert (1995 wurden Reste einer Nischenfigur des hl. Johannes von Nepomuk freigelegt).
Hl. Johannes von Nepomuk
Der in der Längsachse postierte, marmoriert gefasste Marienaltar wurde 1713-1714 errichtet. Seine architektonische Konzeption mit gewendelten Säulen und die bildhauerische Ausstattung stammt vom Grazer Bildhauer Marx Schokotnigg (1661-1731). Die Altarskulpturen stellen die hll. Joachim und Anna sowie Elisabeth und Zacharias dar. Das ursprüngliche, thematisch zugehörige Altargemälde „Verkündigung an Maria" (1714) von Johann Veit Hauckh, der auch das gleichzeitig entstandene Oberbild „Auferstandener Christus" gemalt hat, wurde um 1775 entfernt (heute im Langhaus) und durch eine von joseph Adam Ritter von Molk (1714-1794) gemalte „Apotheose des hl. Florian", des Patrons gegen Feuer- und Wassergefahr, ersetzt. Die Ausstattung umfasst weiters das Epitaph für den Pfarrer Andreas Stanislaus Brictius (+ 1750), ein spätbarockes Marmor-Taufbecken sowie neogotische Butzenscheiben. Die an der Nordseite der Kirche angebaute, stichkappengewölbte ehemalige Sakristei wurde 1995 zu einer „Andachtskapelle" adaptiert. Von der Ausstattung sind ein spätbarocker Kruzifixus (1. Hälfte 18. Jh.), ein korbförmiger Empire-Glasluster (um 1800), ein Maria-Immaculata-Gemälde (um 1850) sowie die Schnitzfiguren des Apostels Judas Thaddäus (Jakob Gschiel?) und der Gottesmutter von Fatima (20. Jh.) anzuführen.
Blick in den Chorraum
Neuer Chorraum (Erweiterungsbau) Der in den Jahren 1961-1962 errichtete oktogonale Erweiterungsbau ist ein Betonskelettbau mit rasterartig strukturierten, von Antikbuntglas durchlichteten Seitenwänden. Das zeltförmig sich verjüngende Dach, das im Scheitelpunkt der Betonrippen eine aus Kupfer getriebene, schlusssteinartige Rosette aufweist, ist mit Holz ausgekleidet. Die ehemalige Empore an der Ostwand wurde 1966 entfernt. Das an der Chorwand angebrachte, Johann Veit Hauckh zugeschriebene Gemälde (1715) mit den Darstellungen der im Himmel thronenden Maria mit dem Jesuskind sowie den hll. Leonhard, Johannes Ev., Thomas, Jakobus d. Ä. und Andreas gehörte ursprünglich zum spätbarocken Hochaltar. Ikonographisch bemerkenswert ist nicht nur der Hinweis auf das Doppelpatrozinium der Kirche, was durch die Wiedergabe von Maria und dem hl. Leonhard zum Ausdruck gebracht wird, sondern in der Gestaltung Marias ist auch eine Paraphrase auf das 1611 von Giovanni Pietro de Pomis (1569-1633) gemalte Mariahilf-Gnadenbild in der Grazer Mariahilf-Kirche zu sehen. Die moderne Einrichtung, der Altartisch, der Tabernakel und das Lesepult, geht auf Entwürfe von Karl Lebwohl zurück. Das Bronze-Kruzifix stammt von Alexander Silveri (1910-1986).
Sakristei
Die 1961-1962 errichtete neue Sakristei, die mit dem Erweiterungsbau durch einen gedeckten Gang verbunden ist, gewährt einen Durchlass für Prozessionen durch das Gotteshaus. Die zwei spätbarocken intarsierten Paramentenschränke (um 1770) gehören der einstigen barocken Sakristeiausstattung an.