Gedanken zur Kirche
Wenn Sie unsere Pfarrkirche St. Leonhard betreten, erinnern Sie sich an Ihre Taufe mit Wasser. Sie nehmen Weihwasser und machen das Kreuz. Sie wurden auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft. Beim Haupteingang der Kirche steht auch der Beichtstuhl. In der Beichte kann man sein Leben als Getaufter erneuern. Die St.Leonhard-Kirche setzt sich aus einem „alten" (gotischen) und einem „neuen " Teil zusammen. Kirche ist in allen Zeiten lebendig.
Sie gibt den Menschen die Richtung an. Die Kirche ist nach Osten gerichtet, zur aufgehenden Sonne, zum auferstandenen Christus. Beim Eingang begrüßen die beiden Kirchenpatrone die Eintretenden: die Gottesmutter Maria (sie war die erste Patronin) und Leonhard. Beide zeigen, wie wir Menschen als Christen leben können. Auch der Mensch in seinen Sorgen und Nöten kann Christus entgegengehen. Die 14 Stationen des Kreuzweges Jesu begleiten ihn. In der rechten, barocken Seitenkapellefeiern wir heute die Taufen, flankiert von den heiligen Elternpaaren Joachim und Anna bzw. Zacharias und Elisabeth. In die linke Seitenkapelle, die alte Sakristei, kommen viele Menschen, um still zu beten und für ihre Lieben (die vielleicht gerade im nahegelegenen Krankenhaus sind) ein Licht anzuzünden.
In der Kirchenmitte finden wir wieder Maria und Leonhard, den Befreier der Gefangenen und Beschützer der Tiere.
Dann weitet sich der Raum hin zur großen Einladung Jesu.
Wie wir daheim einen Schreibtisch und einen Gemeinschaftstisch zum Essen haben, hat die Kirche mit dem Ambo den „Tisch des Wortes" und mit dem Altar den „Tisch des Brotes".
Hier versammeln wir uns beim gekreuzigten und auferstandenen Herrn, der uns für das Leben stärkt und uns seinen Auftrag gibt. Im Tabernakel bleibt er immer Brot für unser Leben. Und das alte Hochaltarbild über dem Priestersitz zeigt wieder Maria, aber auch Leonhard im Kreis einiger Apostel. In der Kirche werden wir zu Aposteln, zu Freunden und Boten von Jesus in unserer konkreten Welt.
Herbert Meßner